Weihrauch – positiv für Köper und Geist ?

Das wichtigste zu Weihrauch (Boswellia):

  • Boswelliasäuren machen Weihrauch entzündungshemmend
  • Weihrauch enthält zudem ätherische Öle und Schleimstoffe
  • Weihrauch ist für innerliche und äußerliche Anwendung geeignet
  • Weihrauch ist bei korrekter Anwendung nebenwirkungsfrei

Unter Weihrauch wird üblicherweise das Harz des Weihrauchbaumes verstanden, das uns mit seiner Wirkung auf Körper und Geist sowohl Entspannung als auch Heilung schenken soll. So jedenfalls sieht es eine lange Tradition vor allem fernöstlicher Heilverfahren. Heute gilt Weihrauch in der westlichen Welt zwar noch immer nicht als anerkannte Arznei, aber die moderne Wissenschaft befasst sich in Studien zunehmend mit der Pflanze und den wertvollen Inhaltsstoffen des Weihrauchharzes. Die Studienergebnisse sind vielversprechend und scheinen den positiven Berichten der Erfahrungsmedizin Recht zu geben. Was ist dran am wärmeliebenden Weihrauchbaum, seinem Harz und dessen Inhaltsstoffen?

Boswellia – der Weihrauch Baum

Sie wachsen wild auf steinigen und trockenen Böden in tropischen und subtropischen Regionen, oft in schlecht zugänglichen Gegenden. Ihr typisches Aussehen mit den spärlich belaubten, knorrigen Zweigen verdanken sie der Hitze und dem Wassermangel ihrer Herkunftsregionen. Da die Pflanzen wenige Nährstoffe benötigen, stellt die karge Umgebung kein Problem dar. Boswellia, so der botanische Name des Weihrauchbaums, zählt zu den Balsambaumgewächsen (Burseraceae). Es gibt rund 25 Arten, allerdings werden lediglich fünf davon wirtschaftlich genutzt: Boswellia sacra bzw. carterii (Südarabien), Boswellia serrata (Indien), Boswellia papyrifera (Äthiopien), Boswellia dalzielii (Westafrika) und Boswellia frereana (Somalia). Der Echte Weihrauchbaum, wie Boswellia korrekt heißt, kann bis zu sieben Metern groß werden. Die unauffälligen, etwa 25 Zentimeter langen Blütenrispen mit kleinen sternförmigen Blüten variieren farblich von leicht grünlich über weiß und gelb bis zartrosa. Die Blütezeit beginnt im April, die Früchte sind dreikantige Steinfrüchte. Weder Blätter, Blüten noch Samen sind aber das, was den Weihrauchbaum aus gesundheitlicher Sicht so begehrt macht.

Olibanum – das Harz des Weihrauchs

Eigentlich interessant wird die Heilpflanze durch das Harz, das aus ihr gewonnen wird. Darin nämlich befinden sich die Wirkstoffe, die pharmakologisch beachtenswert sind. Für die Harzgewinnung wird die dünne Rinde des Baumes vorsichtig angeritzt. Es tritt ein milchig-weißer Saft aus, der noch am Baum trocknen muss. Ist diese Ausblutung zäh und gummiartig geworden, kann sie geerntet werden. Die erste Ernte, die während der Blütezeit der Pflanze beginnt, gilt als minderwertig. Früher wurde sie vernichtet, heute wird auch dieses Harz wegen der steigenden Nachfrage verarbeitet, etwa in kosmetischen Produkten.

Die weiteren Ernten, bei denen jedes Mal wieder die Rinde an derselben Stelle angeritzt wird, bringen hochwertiges Olibanum hervor. Die Qualität steigt von Erntevorgang zu Erntevorgang. Die Farbe des Harzes, zunächst rötlich-braun, wird gelblich-durchscheinend und der Duft intensiviert sich. Olibanum duftet balsamisch-würzig, leicht koniferig und zitronig.

Nach einer sich über mehrere Monate erstreckenden Ernteperiode bekommt der Baum eine Erholungspause bis zur nächsten Blütezeit. Die Ausbeute ist trotz der mehrmonatigen Sammelzeit relativ gering und in der Qualität außerdem von Witterung, Größe und Alter des Baumes abhängig. Sie variiert zwischen 3 und 10 Kilogramm pro Baum. Nach einigen Ernteperioden benötigt der Baum zudem eine mehrjährige Ruhepause, um neue Kräfte zu sammeln. Da eine Kultivierung des Weihrauchbaumes in großem Stil zudem unmöglich ist, entsteht mit Olibanum ein recht hochpreisiges Naturharz.

Die Inhalts- und Wirkstoffe des Echten Weihrauchs

Weihrauch zeichnet sich vor allem durch einen pharmakologischen Hauptwirkstoff aus: die Boswelliasäuren. Nachgewiesen wurde der Wirkstoff Acetyl-11-keto-b-Boswellia-Säure (KBA) im Jahr 1991. Er gilt als stark entzündungshemmend. Auch der 3-O-Acetyl-11-keto-β-Boswelliasäure (AKBA) werden diese entzündungshemmenden Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem die durch die Arachidonsäure verursachten Entzündungsreaktionen im menschlichen Körper scheinen durch die Boswelliasäuren gehemmt zu werden. Als besonders reich an Boswelliasäuren gelten die Arten Boswellia serrata und Boswellia papyrifera. Übrigens hat der Weihrauchbaum hier ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Boswelliasäuren kommen ausschließlich in Olibanum vor!

Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle und Schleimstoffe. Das ätherische Öl des Weihrauchs wird durch Wasserdampf-Destillation gewonnen und enthält vor allem Monoterpene, Monoterpenole, Sesquiterpene, Sesquiterpenole und Ketone. Es wird ebenfalls therapeutisch verwendet. Insgesamt konnten schon mehr als zweihundert Einzelsubstanzen im Weihrauchharz festgestellt werden.

Eigenschaften und Wirkungen von Weihrauchharz

Die Hauptwirkungen des Weihrauchharzes werden geprägt durch die Hauptinhaltsstoffe. Boswelliasäuren besitzen im Wesentlichen folgende Eigenschaften:

  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd
  • beruhigend
  • antimikrobiell
  • antimykotisch
  • antiseptisch (desinfizierend)
  • expektorierend (auswurffördernd)
  • antiproliferativ (wachstumshemmend)
  • immunmodulatorisch (immunstärkend)

Die Forschung hat ergeben, dass durch die Inhaltsstoffe des Harzes bestimmte Enzyme gehemmt werden, die für die Entstehung des Schmerzgeschehens verantwortlich sind. Chronisch-entzündliche Erkrankungen und Allergien könnten demnach durch die entzündungshemmende Wirkung der Boswelliasäuren positiv beeinflusst werden. Erste Erfolge zeigen sich allem Anschein nach auch in der Tumortherapie. (1)

Weihrauch in der Volksmedizin und Phytotherapie

Die traditionelle und alternative Naturmedizin setzt schon seit langem auf das Weihrauchharz. In der Medizin des Ayurveda hat es sogar eine Jahrtausende alte Tradition. Hier ist das Harz als „Salai Guggal“ bekannt. Auch die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin), die Naturheilkunde in Ägypten, Arabien und im alten Griechenland kannten bereits Anwendungen mit Weihrauch. In Persien wird Olibanum zur Stärkung von Verstand und Geist verabreicht. Hildegard von Bingen widmete der Pflanze ein eigenes Kapitel in ihrem Standardwerk „Physika“. Glaubt man den überlieferten Erfahrungswerten, war Weihrauch fast eine Allzweckwaffe bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Da Desinfektionsmittel nicht verfügbar waren, mussten Infektionen und Entzündungen mit Naturstoffen behandelt werden. Einer dieser Naturstoffe war das Weihrauchharz, das sowohl innerlich wie äußerlich Anwendung fand.

  • Innerlich wurde das Gummiharz beispielsweise bei Magen- und Darmbeschwerden, Gastritis (Magenschleimhaut-Entzündung), Verdauungsstörungen, Durchfall sowie bei Harnwegbeschwerden eingesetzt. Ob die Hauptwirkstoffe, also die Boswelliasäuren, allerdings in hinreichender Menge über den Darm ins Blut bzw. im Harn ankommen, ist bis heute ungeklärt. Die Forschung arbeitet an einer verbesserten Aufnahmefähigkeit.
  • Das Kauen von Weihrauchharz ist eine traditionelle Anwendung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes. Das Harz wird durch die Wärme des Mundes weich und ummantelt die Schleimhäute. Auch Zahnfleischentzündungen sollen so gebessert werden. Bei Heiserkeit und Husten soll der Schleimauswurf gefördert werden. Das Kauen ist darüber hinaus gegen Mundgeruch wirksam.
  • Äußerlich werden Hautprobleme wie Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis, Abszesse, Geschwüre sowie allgemein infizierte oder irritierte Haut als Anwendungsgebiete genannt. In der Kosmetik erfreuen sich Weihrauchprodukte daher zunehmender Beliebtheit, gerne in Kombination mit der antiseptisch wirkenden Myrrhe.
  • Die Aromatherapie nutzt den besonderen Duft der Pflanze. Denn Düfte wirken unmittelbar über das limbische System auf unser Gefühlszentrum, sie sollen für körperliche und geistige Entspannung sorgen und die Selbstheilungskräfte anregen. Der balsamisch-herbe, würzige Duft des Weihrauchs soll seine lindernde Wirkung bei Nasennebenhöhlenentzündung und Bronchitis entfalten, aber auch gegen Spannungs- und Angstzustände effektiv helfen. Dazu wird Weihrauchöl verdampft oder kleine Teile von Olibanum auf Räuchersand oder Räucherkohle schmelzend erhitzt, bis sich der Duft entfaltet.

Übrigens: In liturgischen Anwendungen verschiedener Religionen ist das Verdampfen von Weihrauch schon von jeher üblich und der Brauch hat sich bis heute gehalten. In Frühzeiten hatte der durchdringende Duft einen handfesten gesundheitlichen Nutzen: In den Gottesdiensten versammelten sich nämlich sehr viele Menschen, die teilweise mit hochansteckenden Keimen belastet waren. Die desinfizierende Wirkung von Boswellia sollte die Ansteckungsgefahr mindern. Heute stehen die beruhigende Wirkung und die ihm zugesprochene Fähigkeit, die Spiritualität zu fördern, im Vordergrund.

Echter Weihrauch in der modernen Medizin

Weder die Kommission E (Phyto-Therapie) noch die Kommission D (Homöopathische Therapierichtung und Stoffgruppe) haben bisher eine Monographie zum Weihrauchharz veröffentlicht. Eine gesicherte Wirksamkeit gibt es nach hiesigem Standard offiziell also nicht. Aktuelle Studien lassen heute aber Potential bei einigen Anwendungsgebieten vermuten. Und in der 2011er Ausgabe der African Herbal Pharmacopoeia, dem Afrikanischen Arzneibuch für Arzneipflanzen, gibt es eine Monographie zu Boswellia sacra, die eine Behandlung bei verschiedenen Krankheiten als sinnvoll erscheinen lässt. (2)

  • Es scheinen die Boswelliasäuren in Zukunft ein vielversprechendes Therapeutikum in der Krebstherapie werden zu können. Die antikanzerogene Wirkung beinhaltet sogar die Apoptose, den „programmierten Zelltod“ der Krebszellen. Allerdings ist dies bisher nicht das Resultat von Humanstudien, die dringend nötig wären. (3)
  • Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa scheinen gut auf Weihrauchgaben anzusprechen. Vor allem eine Reduzierung der Kortisongaben kann damit erzielt werden. Voraussetzung ist ein standardisiertes und geprüftes Weihrauchpräparat wie H15, das hier als Nahrungsergänzung zu kaufen ist. (4)
  • Die Wirkung von Weihrauch bei rheumatischen Erkrankungen, vor allem rheumatoider Arthritis (Polyarthritis), sowie bei Arthrose steht ebenfalls auf dem Prüfstand der Forscher. Die Studienergebnisse hierzu sind noch widersprüchlich. In Indien ist H15 ein zugelassenes Medikament gegen Rheuma, es kann auf Verschreibung des Arztes importiert werden. Auch Apotheker dürfen auf Veranlassung des Arztes Rezepturen mit Weihrauch, beispielsweise Kapseln, anfertigen. Es ist dabei allerdings zu beachten, dass das wirkungsgeprüfte H15 aus dem indischen Weihrauch hergestellt ist und auch nur dies verwendet werden sollte.
  • Da auch Asthma zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen zählt, gilt es ebenfalls als eine der Krankheiten, die in Zusammenhang mit Olibanum zu betrachten sind. Und tatsächlich zeigte schon im Jahr 1998 eine kleine Studie eine Verbesserung des so genannten „forcierten exspiratorischen Volumens“, vereinfacht gesagt des Lungenvolumens.

In Deutschland befassen sich unter anderem die Universitäten Jena (Prof. Dr. Werz) und Ulm (Prof. Dr. Simmet) sowie der Apotheker Manfred Szedzinski und die Biologin Dr. Zirben intensiv mit den gesundheitlichen Wirkungen des Weihrauchharzes.

Boswellia kaufen: Darreichungsformen und Dosierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Weihrauch zu kaufen. Es kann beispielsweise als lose bzw. geschnittene Ware in unterschiedlicher Körnung (von fein- bis grobkörnig) aus den verschiedensten Heimatregionen des Baumes erworben werden. Es dient dann zumeist als Räucherwerk, der Duft soll beruhigend, reinigend und desinfizierend wirken. Spezielle Mischungen werden für Kirchen und Klöster angeboten. Zum Räuchern gibt es auch Pellets, die in der Handhabung besonders einfach sind.

Zur äußeren Anwendung ist reines ätherisches Weihrauchöl beliebt. Vermischt mit einem Basisöl wird es zur Einreibung bei Gelenk- und Muskelproblemen sowie bei Hautproblemen verwendet. Pur sollte es nicht angewendet werden. Auf seelisch-geistiger Ebene wird seine entspannende und beruhigende Wirkung geschätzt, die auch unterstützend zur Meditation und bei Einschlafproblemen (6) eingesetzt wird. Dazu wird das Öl in einer Duftlampe verdunstet und mit der Raumluft inhaliert. Zum Verzehr ist Weihrauchöl nicht geeignet. In der Aromatherapie sind neben Öl und Harzklümpchen auch Räucherstäbchen üblich, auf die der Weihrauchduft aufgebracht wurde.

Als Nahrungsergänzung sind Kapseln mit pulverisiertem Weihrauchharz zu kaufen. Sie sollten frei von Zusatz- und Füllstoffen sein. Wer empfindlich ist, sollte auf Stoffe wie Laktose, Gluten, Geschmacksverstärker achten. Auch Zucker und Süßstoff, künstliche Duft- und Farbstoffe, Parabene, Silikone und andere Stoffe haben nichts in den Kapseln zu suchen. Für Vegetarier und Veganer muss die Kapselhülle frei von tierischer Gelatine sein. Auch Tabletten sind im Handel, für die vergleichbare Qualitätsanforderungen gelten. Die jeweilige Dosis ist der Packungsbeilage der Weihrauchpräparate zu entnehmen. Die Tagesdosis von 400 mg sollte normalerweise nicht überschritten werden. Eine therapeutische Anwendung und Dosierung ist ausschließlich der ärztlichen Begleitung vorbehalten, dann werden bis zu 4 Gramm täglich verabreicht. In der Regel soll die Einnahme wegen der verbesserten Aufnahme in den Körper während der Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit erfolgen.

Kombipräparate, etwa Kapseln mit Weihrauch, MSM (organischem Schwefel) und Grünlippmuschelpulver, sollen weiteren gesundheitlichen Nutzen bringen bzw. die Wirkung des Weihrauchs intensivieren. Weihrauchkosmetik (Creme, Gel, Lotion, Seife usw.) ist zur Pflege von Problemhaut aller Art konzipiert. Selbst Trink-Weihrauch und Weihrauchlikör kann man kaufen. Quellen für hochwertige Weihrauchpräparate sind Apotheken, Reformhäuser und der seriöse Onlinehandel.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen von Weihrauchharz

Bei sachgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen oder unerwünschte Begleiterscheinungen bei der Einnahme von Weihrauch zu erwarten. Überdosierungen können zu Magen-Darm-Problemen führen. Bei empfindlichen Menschen könnten die Verräucherung Atembeschwerden, der äußerliche Gebrauch Hautreaktionen verursachen. Allergien gegenüber Weihrauch sind möglich, werden aber selten beobachtet. Treten Haut-, Atem- oder sonstige außergewöhnlichen Reaktionen auf, ist die Verwendung sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.

Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kinder sollten wegen der bislang zu geringen Daten- und Erfahrungslage keine Weihrauchprodukte verwenden. Sind Kinder im Haus, sind die Räume nach Verräucherung gründlich zu lüften.
Für Tiere ist Weihrauch nicht giftig. In Absprache mit dem Tierarzt können auch Katzen, Hunde, Kaninchen oder Pferde mit Weihrauch behandelt werden. Die Indikationen sind die gleichen wie beim Menschen.

Weihrauch – eine Pflanze zum Selbstanbau?

Die Selbstkultivierung von Echtem Weihrauch ist nicht einfach. Eine neue Pflanze kann aus Samen oder Stecklingen gezogen werden. Wenige Händler führen auch bereits bewurzelte kleine Bäumchen. Weihrauch liebt es durchgängig sehr warm und trocken – das sind Bedingungen, die hierzulande nicht einfach herzustellen sind. Deshalb ist die Freilandpflanzung praktisch unmöglich. Im Haus oder Gewächshaus, und zwar in lichtdurchfluteten Räumen, ist der Weihrauchbaum als Kübelpflanze aber durchaus kultivierbar. Es ist zu beachten, dass ein luftdurchlässiges, schnelltrocknendes Substrat gewählt werden muss, denn vorgedüngte Balkon- oder Gartenerde verträgt die Pflanze nicht. Ungedüngte Erde, vermischt mit Sand und Kies, eignet sich recht gut. Vorsichtiges Gießen und seltenes Düngen mit Kakteendünger bringen ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffe. Auch im Winter dürfen die Temperaturen im Raum nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Langfristig sollte bedacht werden, dass Weihrauch über Zimmerhöhe hinaus wachsen kann.

Hinweis: Unter dem botanischen Namen Plectranthus kann man den Harfenstrauch oder „Falschen Weihrauch“ (auch als Weihrauchnessel, Weihrauchpflanze, Verpiss-Dich-Pflanze, Mottenkönig oder Elfengold bezeichnet) kaufen. Dabei handelt es sich um einen Strauch aus der Familie der Lippenblütler, der einen deutlich wahrnehmbaren Weihrauchduft verströmt. Diese pflegeleichte Blattschmuckpflanze, von der es ebenfalls verschiedene Arten gibt, ist beliebt als Balkon- und Terrassenpflanze, da sie lästige Insekten fernhalten soll. Mit dem Echten Weihrauch ist sie nicht verwandt.

Fazit
Gold, Myrrhe und Weihrauch – das waren die drei kostbaren Geschenke der Drei Weisen aus dem Morgenland an das neugeborene Jesuskind – so lautet die Überlieferung. Heute gilt Weihrauchharz als mögliches Heilmittel gegen chronisch-entzündliche Krankheiten wie Rheuma, Asthma, Darmerkrankungen sowie gegen Hautprobleme.
Bisher ist es noch problematisch, die wirksame Konzentration der Boswelliasäuren im menschlichen Organismus zu sichern. Deshalb sind noch viele weitere Studien – vor allem auch klinische Humanstudien – notwendig, bevor Weihrauch als Arzneimittel anerkannt und zugelassen wird und entsprechend eingesetzt werden kann.
Da die Pflanze im Bestand allerdings stark bedroht ist, kommt ein weiteres Problem hinzu: Möglicherweise sind nicht mehr ausreichend Weihrauchbäume vorhanden, wenn endlich die Zulassung erfolgt ist.

Inhaltsstoffe pro 100 Gramm:

Ätherische Öle ca. 7 bis 10 Prozent
     α-Thujen o. A.
     β-Myrcen o. A.
     p-Cymol o. A.
     Methyleugenol o. A.
Harzsäuren ca. 30 Prozent
     Boswelliasäuren o. A.
     Lupansäuren o. A.
       Tirucallensäuren o. A.
Schleimstoffe ca. 15 bis 20 Prozent
     D-Galactose o. A.
   D-Arabinose o. A.
     D-Mannose o. A.
Neutralbestandteile ca. 30 Prozent
     u. a. Mono-, Di-, Tri- und Sesquiterpene o. A.

(Inhaltsangaben ohne Gewähr)

Quellen
(1) Zirbel, R. et al.: Afrikanischer Weihrauch, Boswellia carterii. In: EHK 2004;53.
https://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-2004-829598
(2) siehe hierzu: https://www.eitis-apotheke.de/weihrauch/wissenschaftliches/
(3) Khan, M. A. et al.: Pharmacological evidences for cytotoxic and antitumor properties of Boswellic acids from Boswellia serrata. 2016
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27346540?dopt=Abstract
(4) Gerhardt, Henning: Boswellia serrata – Eine Kortison-Ersatztherapie? ZKM 2009
http://www.magendarm-zentrum.de/images/dokumente/formulare/sonstiges/therapie-mit-weihrauch.pdf
(5) Gupta, I. et al.: Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with bronchial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6-week clinical study.1998
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9810030
(6) Dyer, J. et al.: The use of aromasticks to help with sleep problems: A patient experience survey. 2016
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26850806